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By 3. Juni 2014Juni 23rd, 2014Termine

In Michael Geitners Dual-Aktivierung wird nicht nur der Bewegungsapperat des Pferdes effektiv trainiert, in der Dual-Aktivierung wird sehr viel Wert darauf gelegt pferdegerecht zu trainieren.
Dabei steht ein Organ zunächst im Vordergrund ,nämlich das Gehirn des Pferdes.
Leider gibt es bisher noch kein Nachschlagewerk und ich musste die Erkenntnisse aus allen möglichen Bereichen der Neurobiologie, Veterinärmedizin, Psychologie und Verhaltensbiologie zusammenstellen. Es waren erstaunliche Einblicke dabei , in der das Training in der Dual-Aktivierung nur die logische Konsequenz ist.

Es ist kein Zufall ,dass in der Dual-Aktivierung mit ständigen rechts/links Wechseln gearbeitet wird:

Durch die monoculare Sichtweise der Pferde bedingt, verläuft die visuelle Reizverarbeitung anders als beim Menschen, oder bei Raubtieren mit binocularer Sichtweise.Der Nervus Opticus (Sehnerv) kreuzt sich beim Pferd im Chiasma Opticum zu 80-85% .
D.h.: 80-85% des Nervus Opticus verlaufen in die laterale (gegenüberliegende) Hirnhemisphäre,15-20%in die ipsilaterale Seite.Beim Menschen kreuzen sich ca.50% der Nervenfasern.

Hinzu kommt dass der Corpus Callosum (Balken),der für die Kommunikation sowie die Koordination der beiden Hemisphären zuständig ist,bei Pferden einen geringere Übertragungsrate ,als beim Menschen aufweist.Der sogenannte „calloso bulbäre Index“ beträgt beim Menschen 3,12 beim Pferd 0,7.

Pferde sehen also einen Gegenstand links und sind sich auf der rechten Seite nicht bewusst ,dass er da ist, zumindestens nur zu 15-20%.
In der Praxis kennen wir genügend Beispiele dafür, z.B. die berühmte Decke auf der Bande, an der das Pferd links herum schon 5 mal brav vorbei lief,rechts herum aber scheute.

Quelle: Praxisorientierte :Anatomie und Propädeutik des Pferdes: Wissdorf;Gerhards;Huskamp;Deegen;S.849 2002 Wissenschaft-online.de/abo/lexikon/neuro/1500abo/lexikon/bio/6967

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